„Voneinander lernen“ – Kampfkunstlehrgang in Delbrück

 Am 19.10.2019 machten sich einige Kampfkünstler vom Aikido Everswinkel auf zum Aikidolehrgang in Delbrück. Er fand unter Leitung von Meister Eduard Reiswich und Großmeister Volker Görlich statt.

Die Fahrtzeit betrug zirka eine Stunde, die meißte Zeit davon entlang der B64. Angekommen, traten die Aikidoka aus Everswinkel einer herzlichen Begrüßung entgegen. Da dies ein gemischter Lehrgang aus Aikido und Karate werden sollte, sah man zudem auch viele dunkle Farbgurte in der Halle.

Die Sporthalle in Delbrück ist sehr großzügig gebaut und die Umkleiden sind sehr sauber. Manch andere Sporthalle kann sich hiervon eine Scheibe abschneiden.

Nach dem Umziehen halfen die Aikidoka aus Everswinkel, die Tatami (Matte) mit aufzubauen. Es kamen Doppelmatten zum Einsatz. Diese haben eine Kantenlänge 2m x 1m. Nachdem die Matte aufgebaut war, konnte man sich mit diversen Kampfsportlern, die aus allen Teilen Deutschlands angereist waren austauschen, bevor es losging. Viele Gesichter kannte man bereits aus vorangegangenen Lehrgängen in Delbrück.

Zu Beginn des eigentlichen Lehrgangs, stellten sich Eduard Reiswich und Volker Görlich noch einmal persönlich der Gruppe vor. Anschließend bildeten die Kampfsportler, bestehend aus Frauen und Männern unterschiedlichen Alters einen Kreis auf der Matte, um sich einzeln vorzustellen. Die Atmosphäre war ausgesprochen freundlich und herzlich.

Danach begann das Aufwärmtraining unter der Leitung von Volker Görlich. Es folgten im Anschluss einfache, aber effektive Aikidotechniken, die jeder Karateka nachvollziehen und umsetzen konnte.

Die ersten Schweißperlen ronnen die Stirn hinunter. Hierbei ging es aber keineswegs um Schnelligkeit. – Erst begreifen und später erst die Geschwindigkeit steigern. So lernt man am Effektivsten.

Nach der Aikido- Einheit folgte eine Weitere unter der Leitung von Eduard Reiswich. Letztgenannter ist Großmeister im Karate und Thaiboxen. Er brachte uns Karate bei. Und zwar das Üben des Karate- Tritts „mae geri“.

Der mae geri ist ein Fußtritt in den Bauch, das „Zentrum“ des Gegners. – Was viele Laien nicht wissen ist, dass ein jeder Tritt durch eine entspannte Körperhaltung und einer aktiver Lenkung der Schwerkraft seines Körpers, noch effektiver wird. Mit dieser Haltung „durchbricht“ man das aggressive Sperrverhalten des Gegners. Geübt wurde auf Schlagpolstern, die die professionell ausgebildeten Karateka von Eduard Reiswich hielten. – Denn Ungeübte wären bei dieser Kraft wahrscheinlich 3 Meter zurückgeschleudert worden.

Es war sehr beeindruckend, welche Kraft der menschliche Körper mit der richtigen Technik entfalten kann.

Sowohl Volker Görlich, also auch Eduard Reiswich betonten ausdrücklich, dass man sich nicht anzustrengen braucht, um einen Angreifer auszuhebeln. – Während der Angreifer alle Mühe hat, mit sich selbst klarzukommen, entspannt sich der Kampfkünstler. – Dieser sollte jedoch in der Öffentlichkeit einer physischen Auseinandersetzung, wenn möglich, aus dem Weg gehen.

Im Anschluss wurden weitere Techniken vermittelt. Unter anderem auch die richtige Handhabung mit dem Jo (Holzstab). Zwischendurch gab es kleinere Trink- Pausen. Diese dienten auch dazu, das Erlernte erst mal sacken zu lassen.

Um 18:00 endete der Lehrgang offiziell. Im Anschluss bot sich die Gelegenheit, sich mit anderen Kampfsportlern bei einem Getränk auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Der Lehrgang in Delbrück war sehr lehrreich und durch eine, fast schon familiäre Atmosphäre geprägt. Man kennt sich untereinander und wir hoffen, dass es solche Lehrgänge immer wieder in Delbrück geben wird.

Die Aikidoka aus Everswinkel fuhren mit neuen Eindrücken gen Heimat und werden einige neu erlernte Techniken in ihr Trainingsprogramm aufnehmen.

Unser besonderer Dank gilt Großmeister Volker Görlich und Eduard Reiswich, sowie allen Aikido- und Karateka, die diesen Lehrgang organisiert haben.

Unegashimas!