Der Hakama – Was ist das?
Wie Du sicher schon oft gesehen hast, trage ich und andere Aikido- Danträger einen schwarzen Hosenrock. Dieser Hosenrock heißt Hakama und besitzt 7 Falten. Davon 2 Falten hinten und 5 Falten vorne.
Da Aikido eine japanische Kampfkunst nach Art der Samurai, also der japanisch-kaiserlichen Soldaten ist, trugen diese Soldaten Reiterhosen. diese Reiterhosen waren schon von Weitem zu erkennen und schützten den Samurai zu Pferde vor stacheligen Sträuchern aber auch vor Wind, Regen, stechenden Insekten u.s.w.
Der Hakama war also das Erkennungszeichen eines Samurai.
In ihm steckten die zwei Schwerter „Katana“- Das Langschwert und das „Wakizashi“ – Das Kurzschwert. Diese Schwerter waren die Hauptwaffen der Samurai.
Aber zurück zum Hakama.
Die 7 Falten des Hakama haben eine spezielle Bedeutung. Sie stehen für die 7 Tugenden, also den Ehrenkodex der kaiserlichen Soldaten:
- Jin (仁) – Güte
- Gi (義) – Gerechtigkeit/die rechte Entscheidung
- Rei (礼) – Höflichkeit/Etikette
- Chi (智) – Weisheit/Intelligenz
- Shin (信) – Aufrichtigkeit
- Chūgi (忠義) – Loyalität
- Meiyo (名誉) – Ehre/Respekt
Der Hakama wird überwiegend im Aikido ab dem 1. Kyu, dem höchsten Schülergrad getragen. In unserem Dojo darf der Hakama ab einem bestimmten Leistungsgrad getragen werden, sofern dies der Schüler wünscht.
Ganz streng genommen ist der Aikidoanzug also nur „Unterwäsche“, während der Hakama eine wirkliche Hose ist.
Ausserdem war zu Zeiten der Samurai die Rückenplatte des Hakama mit dem Siegel des Kaisers bestickt, sodass dieser Samurai eindeutig im Kampf zugeordnet werden konnte, was verhinderte, das er von seinen eigenen Leuten von hinten erstochen wurde. Das war manchmal ganz nützlich.